Der BR3-RettungsRuf – Hilfe für Retter via Radio
Nach unserem Beitrag über die Rettungsgasse hatten uns zahlreiche E-Mails und Anfragen erreicht, ob und wie man denn in Deutschland Aufklärungskampagnen oder ähnliches verwirklichen könnte, damit künftig die Rettungsgasse bei Staubildung schnell und vor allem korrekt gebildet wird.
Eine Gasse, die von allen Autofahrern umgehend gebildet wird, sobald sich der Verkehr staut würde dafür sorgen, dass Rettungskräfte schnell und sicher am Einsatzort ankommen und Verletzte nicht unnötigerweise minutenlang auf Hilfe warten müssen.
Ein interessanter Ansatz ist es, möglichst viele der im Stau stehenden Autofahrer direkt anzusprechen und sie auf die Bildung der Rettungsgasse hinzuweisen. Und wie erreicht man möglichst viele Autofahrer gleichzeitig? Zum Beispiel über das Radio…
Es wäre doch toll, wenn sich die Rettungswagenbesatzung auf ihrer Anfahrt durch den Stau direkt in’s Radio „einklinken“ könnte, wenn ein Durchkommen kaum noch möglich ist. Beispielsweise könnte man dann eine Durchsage machen und sich relativ sicher sein, dass ein Großteil der Autofahrer dies dann auch mitbekommt.
Aber vermutlich lässt sich das ja sowieso nicht realisieren in Deutschland. Oder vielleicht doch?
In Bayern ist dies ab sofort möglich, denn das Bayerische Rote Kreuz (BRK) hat in Zusammenarbeit mit dem Radiosender Bayern 3 des Bayerischen Rundfunkes (BR) nun den sogenannten BR3-RetterRuf in’s Leben gerufen. Allen Rettungswägen (RTW) und Notarzteinsatzfahrzeugen (NEF), deren Einsatzgebiet auch Autobahnabschnitte umfasst, steht ab sofort der RetterRuf zur Verfügung. Sie alle erhalten eine spezielle Durchwahl-Rufnummer, die direkt zum Moderator im Bayern 3 Studio führt.
BRK-Landesgeschäftsführer Dieter Deinert:
„Durch den BR3-RetterRuf haben wir jetzt die Möglichkeit uns im Notfall direkt über den Sender an die Autofahrer zu wenden und darauf hinzuweisen, dass an der Spitze des Staus ein Schwerstverletzter dringend auf Hilfe wartet und wir nicht durchkommen, weil andere Fahrzeuge im Weg stehen. Ich hoffe sehr, dass das zu einer Verbesserung Einsatzsituation auf Autobahnen führt“
Die Testphase für den RetterRuf ist die Ferienreisezeit. Ist diese vorbei, dann wollen BRK und BR analysieren, ob sich das System bewährt hat. Wird es weitergeführt, dann soll der RetterRuf künftig dauerhaft allen Rettungsdienstorganisationen zur Verfügung stehen.
Weitere Informationen findet ihr hier:
Hallo,
die Idee ist eigentlich nicht schlecht, aber nicht jeder hört Radio.
Ich finde es wesentlich besser und effektiver wie in Österreich
eine Aufklärungskampagne zu machen. D.h. Werbung im Fernsehen
und große Plakate entlang der Autobahnen und Kraftfahrstraßen bzw.
auf allen Straßen mit mehr als 2 Fahrbahnen in eine Richtung.
Bin selbst ehrenamtlich beim DRK tätig.
Wenn man schon mit Radio arbeitet sollte der Sender selbstständig bei Stau darauf hinweisen die Rettungsgasse zu bilden evt. mit kurzer Erklärung.
Auch ich bin aber der Meinung, dass eine Medienkampagne nötig sowohl bezüglich der Rettungsgasse als auch der Notrufnummer.
Das österreichische Beispiel wäre super….
[…] via rettungsdienst-blog.com. […]
Ich finde die Idee dauerhaft eine Rettungsgasse bei Stau zur Verfügung zu stellen sehr gut. Schwierig ist aber wirklich, wie man das in die Köpfe der Leute bekommt. Ob nun Radio oder Plakate, ich bezweifel, dass sich so ein grundlegendes Umdenken einstellt. Die ganzen Plakate mit Verunglückten und weinenden Kindern an den Bundesstraßen halte ich auch nicht für sinnvoll.