Neue Doku-Serie: Notruf – Retter im Einsatz
Der schweizer Privatsender 3+ begleitet in seiner neuen TV-Serie „Notruf – Retter im Einsatz“ verschiedene Einsatzkräfte in und um Zürich bei ihrer täglichen Arbeit. Im Mittelpunkt stehen dabei, neben der Kantonspolizei, auch der Rettungsdienst und die Berufsfeuerwehr von Schutz und Rettung Zürich.
Die Serie könnt ihr euch selbstverständlich direkt hier im Blog anschauen. Vorab jedoch erst einmal noch ein paar Infos zu den Akteuren und Organisationen, die dort zu sehen sind:
Schutz und Rettung Zürich ist eine Dienstabteilung des Polizeidepartements und die größte zivile Rettungsorganisation der Schweiz. Sie vereint Feuerwehr, Rettungsdienst, Milizfeuerwehr, Zivilschutz und Feuerpolizei der Stadt Zürich unter einem Dach. Des Weiteren werden von der Organisation auch die Einsatzleitzentralen (Leitstellen) für die Notrufnummern 144 und 118 betrieben. Der Rettungsdienst ist in Zürich unter die Nummer 144, die Feuerwehr unter 118 und die Polizei unter 117 zu erreichen.
Der Rettungsdienst deckt, neben der Stadt Zürich und dem Flughafen, auch noch 30 weitere, umliegende Vertragsgemeinden mit ca. 600.000 Einwohnern ab. Bedient werden die Einsätze von 3 Wachen aus durch über 40 Rettungswagen und Einsatzambulanzen (meist auf MB Sprinter Fahrgestell). Im Jahr 2008 wurden über 32.000 Einsätze verzeichnet.
Besetzt sind die Fahrzeuge mit diplomierten Rettungssanitäter/-innen HF. Im Grunde nehmen sie die gleichen Maßnahmen wahr, wie auch die deutschen Rettungsassistenten, jedoch mit weitaus mehr Kompetenzen. So dürfen sie beispielsweise eigenständig eine Analgesie durchführen, üblicherweise auch mit Opiaten wie Morphin und Fentanyl. In der Regel sind – je nach Rettungsdienstbereich – zwischen 15 und 35 Medikamente für die Gabe durch dipl. Rettungssanitäter HF freigegeben. Das HF in der Berufsbezeichnung steht dabei für „höhere Fachschule“. Das bedeutet, dass man – um überhaupt zur Ausbildung zugelassen zu werden – entweder ein Abitur, eine abgeschlossene Fachmittelschule oder eine abgeschlossene dreijährige Berufsausbildung mitbringen muss. Die rettungsdienstliche Ausbildung umfasst dann noch 4600 Stunden und dauert in der Regel zwischen 3 und 4 Jahre.
Die Menge der freigegebenen Medikamente ist vor allem davon abhängig, ob es in dem betreffenden Bereich ein Notarztsystem gibt, oder nicht. Für den Fall, dass ein Notarzt zur Verfügung steht, ist seine Rolle dennoch eine andere als in Deutschland: Er ist hier eher als Supervisor anzusehen. Grund dafür ist, dass die schweizer Rettungssanitäter HF in ihrem Aufgabenbereich alleinverantwortlich tätig sind.
In vielen Bereichen gibt es demnach auch überhaupt keinen Notarzt, teilweise aber sogenannte Anästhesieeinsatzfahrzeuge (AEF), welche jedoch auch nicht mit einem Arzt, sondern mit einem Anästhesiepfleger besetzt sind. Dieser wird ausschließlich zur Narkoseeinleitung nachalarmiert.
Die Berufsfeuerwehr arbeitet in Zürich im 24-Stunden-Schichtdienst und absolviert pro Schicht im Schnitt etwa 11 Einsätze. Im Jahr 2011 rückte sie zu über 4100 Einsätzen aus, wobei weniger als 20% davon Brandeinsätze waren. Häufiger rücken die Feuerwehrleute zu technischen Hilfeleistungen bei Arbeits- und Verkehrsunfällen, zur Bergung von Personen, zur Behebung von Sturm- und Wasserschäden, für Tierrettungen oder zu Öl- und Chemieeinsätzen aus. Zudem übernehmen sie Umweltschutzaufgaben und die Sicherung von einsturzgefährdeten Bauelementen.
Eine Besonderheit ist, dass die Mitarbeiter von Schutz und Rettung Zürich über einen eigenen digitalen Pager verfügen, den sie sowohl während dem Dienst, als auch in ihrer Freizeit mit sich tragen. Dies dient dazu, dass sie auch im Falle eines Großschadensereignisses erreichbar sind.
Ebenfalls interessant ist die Möglichkeit, direkt nach dem Alarm auf dem Pager per Knopfdruck eine Rückmeldung an die Einsatzleitzentrale geben zu können, ob man einsatzbereit ist oder nicht. Somit ist für die Leitstelle schon wenige Augenblicke nach der Alarmierung ersichtlich wie viele Einsatzkräfte zur Verfügung stehen und es kann ggf. nachalarmiert werden.
Die Kantonspolizei Zürich ist mit etwa 3000 Mitarbeitern das größte Polizeikorps der Schweiz und ist für den gesamten Kanton Zürich zuständig. Insgesamt vereint sie sieben Hauptabteilungen unter einem Dach. Zu ihr gehören die Kriminal-, Sicherheits- und Verkehrspolizei, sowie auch Flughafen- und Regionalpolizei und die Kommandobereiche 1 und 2.
Die Stadtpolizei Zürich, die mit rund 2100 Mitarbeitern das drittgrößte Polizeikorps der Schweiz ist, stellt hingegen die polizeiliche Grundversorgung in der Stadt selbst sicher. Sie umfasst insgesamt acht Hauptabteilungen: Die Regionen West und Ost, sowie die Abteilungen Brennpunkt, Spezial, Bewilligungen, Prävention, Sonderleistungen und die zentralen Dienste.
Die neue Serie „Notruf – Retter im Einsatz“
Es handelt sich dabei um eine von drei neuen Pilotserien auf 3+, dem größten Privatsender der Schweiz. Derzeit liegen mir (noch) keine Infos vor, wie lange diese Serie ausgestrahlt werden soll bzw. wie viele Folgen es gibt.
An sich finde ich, dass die Sendung gut gemacht und recht realitätsnah ist. Einziges Manko: Die Akteure sprechen – logischerweise – ihre Landessprache, also schweizerdeutsch! Aber ihr könnt beruhigt sein, moderiert wird das ganze in Deutsch! 😉
Also, beginnen wir mit Folge 1, die am 15. November diesen Jahres ausgestrahlt wurde. Sie ist in vier Teile aufgesplittet und dauert eine knappe Stunde:
Staffel 1
Staffel 2
Staffel 3
Folge 3 vom 16.03.2015 jetzt hier ansehen:
Die aktuelle Folge auf 3plus.tv ansehen…
Nette Folge, sympathische und authentische Protagonisten.
Eine kleine Korrektur: der Rettungssanitäter spricht nicht Schweizerdeutsch, sondern Waldshuter Dialekt (also Deutschland).
Hallo Stefan, willkommen hier!
Du hast natürlich vollkommen Recht, einer der Rettungssanitäter spricht Deutsch.
Meine Beschreibung war eher allgemein auf die Serie bezogen, da viel Schweizerdeutsch zu hören ist.
Liebe Grüße,
Fabi
Schließe mich Stefan an, Sympathisch! Besonders gefällt mir das ganze kommunale Konzept der Rettung in Züri! 🙂
Eine sehr gute Reportage meiner Meinung nach. Ist mal interessant zu sehen wie die andern es machen.
Ich frage mich nur, warum die von der Rettung immer den Warnblinker laufen haben…auch in der Halle (zumindest beim Interview)
Kleines Minus für mich persönlich die Sprachbarriere…hätte gern mehr von den Interviews verstanden.
Finde es interessant deren Arbeitsabläufe zu sehen gerade da wir im Bodenseekreis quasi Nachbarn der Schweizer sind.
Tolle Doku! Der Dialekt ist zwar gewöhnungsbedürftig aber es geht ganz gut, vieles erklärt sich aus dem Kontex
@CW: die Warnblinker laufen bei schweizer RTW meistens automatisch, wenn die Heckklappe geöffnet ist.
Danke für die Info Stefan! 🙂
Vielleicht zur Ergänzung: lange Zeit hatten fast alle CH-Ambulanzen (sehr teure) Heckklappen, auch die Sprinter. Ich habe die bei Regen immer sehr geschätzt. Nur war natürlich nach dem Öffnen die Heck-Blau/Gelblichter verdeckt. Daraus resultiert, dass automatisch die Warnblinker, auch in der Heckklappe beim öffnen anspringen. Auch wenn dies heute nicht mehr immer der Fall ist.
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Die neue Folge der TV-Serie „#Notruf – #Retter im #Einsatz“ ist nun online verfügbar: http://t.co/7MN8myHdXX
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