PWS und GNOM – Wissen ist besser als schätzen!
Nach unserem diesjährigen Besuch auf der 12. RETTmobil in Fulda möchten wir euch ab sofort einige innovative Produkte vorstellen. Da es Reportagen, Berichte, Bilder und auch Videos zur Messe an sich ja schon zu Genüge im Internet zu finden gibt, möchten wir uns auf das Wesentliche konzentrieren und nur über die Dinge berichten, die wir für wirklich innovativ halten.
Extra für diesen Zweck haben wir hier im Blog die neue Kategorie „Innovatives“ geschaffen. Hier findet ihr in den nächsten Tagen und Wochen die Berichte zu den Produkten, die unsere Arbeit leichter und effektiver machen sollen.
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Also steigen wir ein:
Was schätzt du denn, was der Patient wiegt?
Eine Frage, die wir im Rettungsdienst des Öfteren stellen, oder gestellt bekommen. Gerade wenn es um die korrekte Dosierung von Medikamenten geht, ist es von enormer Wichtigkeit, das exakte Patientengewicht zu ermitteln.
Bisher beruhte unser Handeln auf Schätzungen, die teilweise sehr weit von der Realität entfernt sind.
Das PW-System ändert das!
Die Firma Lohr Medizinprodukte hat, zusammen mit Soehnle Professional, das Patienten Wiege System (kurz: PWS bzw. PW-System) entwickelt, das in den Tragetisch von Rettungsfahrzeugen integriert werden kann. Die geeichte (Klasse III) Waage verfügt über einen Neigungssensor, der dafür sorgt, dass auch dann exakte Daten geliefert werden, wenn das Fahrzeug nicht gerade steht (Bsp: Seitlich auf dem Bordstein stehend).
Technik
Es handelt sich um vier kleine, leicht zu verbauende, Edelstahlteile, die die Sensoren (DMS-Wägezellen) beinhalten. Diese werden direkt unter der Tragenaufnahme des Tisches eingebaut und übertragen ihr Signal über eine geschützte Funkverbindung an das Bedienteil.
An der Wand hängt dann ein auf- bzw. einbaubares Edelstahlgehäuse, das das Bedienteil mit desinfizierbarer Folientastatur und hinterleuchtetem Display beinhaltet.
Dieses Bedienteil verfügt über diverse Schnittstellen (RS232) und unterstützt die kabellose Datenübertragung. So können externe Geräte, wie z.B. Drucker problemlos mit dem PWSystem gekoppelt werden.
Praktischer Nutzen
Durch die sofortige, exakte Anzeige des Patientengewichtes generiert das PWS exakte Dosierungsempfehlungen, schafft Rechtssicherheit und ermöglicht den Einsatz neuer Medikamente!
Doch nicht nur das Gewicht des Patienten wird angezeigt, die Erfinder des Systems haben auch noch weitere, sinnvolle Funktionen mit eingebaut. Das PWSystem rechnet anhand des ermittelten Gewichtes auch direkt das entsprechende Atemzugvolumen aus, beinhaltet eine Reanimationskontrolle, einen Infomodus, sowie einen Datenspeicher für späteres Auslesen.
Derzeit wird das PW-System in einem Test-RTW eingesetzt und in mehreren Studien genau unter die Lupe genommen. Erste Studienergebnisse liegen bereits vor und bestätigen das, was alle erwartet hatten:
Die Behandlung von Kindern im Rettungswagen kann um mehr als 30% verbessert werden!
Gerade bei der Behandlung von Kindern ist das ermitteln des exakten Patientengewichtes von enormer Wichtigkeit, da meist keine Ärzte mit entsprechender Erfahrung in der Pädiatrie eingesetzt werden und keine adäquaten Hilfsmittel zur Verfügung stehen.
Aus diesem Grund möchten wir hier noch ein weiteres Produkt vorstellen, das – in Verbindung mit dem PWSystem – beim behandelnden (Not-)Arzt bzw. Rettungsfachpersonal für deutlich mehr Sicherheit sorgt.
Wie muss ich das Medikament für Kinder dosieren?
Haben wir das Gewicht unseres Patienten ermittelt, stellt sich oft sofort die nächste Frage, die wohl die meisten von uns nicht mit 100 %iger Sicherheit beantworten können… Die Dosierung von Notfallmedikamenten bei Kindern kann von der beim Erwachsenen teilweise deutlich abweichen!
Genau hier setzt GNOM an! Das Handbuch Gewichtsadaptierte NotfallMedikamente beim Kindernotfall (kurz: GNOM) der Firma AkaMedica macht das Dosieren so einfach wie nie zuvor…
Selbst wenn wir die entsprechende Dosierung für Kinder kennen, so müssen wir erst einmal (ggf. ohne, dass wir das genaue Patientengewicht kennen!) rechnen, wie viel denn nun gespritzt werden muss.
Anna soll Piritramid in der Dosierung 0,1 mg / KgKG erhalten. In der Ampulle befinden sich 15 mg / 2 ml. Sie wiegt 15 Kg.
Wie viel spritzen Sie?
Den Kopf frei für weitere Entscheidungen!
Gerade in einer Notfallsituation ist diese Kopfrechnung schwierig, fehlerbehaftet und verursacht erheblichen Stress. Das kostet wertvolle geistige Ressourcen, die an anderer Stelle benötigt werden.
GNOM etabliert einen neuartigen Lösungsansatz für das Problem und umgeht diesen mühsamen Rechenschritt. Sein Verdünnungsschema für die gängigen Notfallmedikamente erreicht, dass immer in einem einheitlichen Dosisbereich von 0,1 ml / KgKG mit der gewünschten Wirkung zu rechnen ist.
Immer 0,1 ml / KgKG – bei jedem Medikament!
Für über 80 in GNOM aufgeführte Medikamente wird derselbe therapeutische Rahmen vorgegeben, z.B. 1,5 ml bei einem 15 Kg schweren Kind – IMMER 0,1 mg / KgKG!
Logisch und übersichtlich gestaltet
Aufgeteilt in die (farblich sortierten) Untergruppen Injektion, Infusion und Antidot ist GNOM fächerförmig aufgebaut und garantiert so, dass das entsprechende Medikament schnell gefunden werden kann. Positiv fällt auf, dass die Medikamente nach Wirkstoffnamen alphabetisch sortiert sind.
Suchen wir also die Dosierungsanweisung für das Medikament Dormicum®, so schlagen wir zunächst das Inhaltsverzeichnis auf den ersten Seiten auf. Dort finden wir dann sofort die Information, dass dieses Medikament unter dem Wirkstoffnamen Midazolam im grünen Fächer Injektion zu suchen ist. Das Suchen eines Medikamentes dauert somit nur wenige Sekunden.
Zusätzlich zu der Dosierungsanweisung enthalten die einzelnen Medikamentenkarten noch weiterführende Hinweise, Angaben zur Indikation, die Altersgrenze, sowie mögliche Alternativen.
PWS + GNOM – Fallbeispiel: Adenosingabe beim Kind
Um die Effektivität und den praktischen Nutzen der beiden Produkte einmal zu demonstrieren, spielen wir einfach einmal eine Notfallsituation theoretisch durch:
RTW und NEF werden in einen naheliegenden Stadtpark zum 6-jährigen Dustin gerufen, der eine supraventrikuläre Reentry-Tachycardie präsentiert.
Der Notarzt entscheidet, dass diese medikamentös behandelt werden muss.
Dustin wird in den RTW verbracht, wo – dank dem im Tragetisch integrierten PWS – direkt das Gewicht abgelesen werden kann. Die Messung ergibt, dass Dustin 28 Kilogramm wiegt. Zusätzlich dazu wird auch direkt das entsprechende Atemzugvolumen im Display angezeigt. Beides kann nun vom Notarzt direkt dokumentiert werden.
Nun weist der Notarzt an, dass Adenosin aufgezogen wird. Um das Medikament möglichst exakt dosieren zu können, bittet er um eine Verdünnung nach GNOM.
Der Rettungssanitäter greift in seine Jackentasche und holt das handliche GNOM – Fächerbuch heraus, in dem er binnen weniger Sekunden die Verdünnungsanweisung für Adenosin findet:
In einer 10ml-Spritze sollen 4ml NaCl 0,9 % und 2ml Adenosin aus der Ampulle aufgezogen werden. Dies ist in wenigen Augenblicken passiert, nun wird noch einer der vorgefertigten Aufkleber aus dem Buch entnommen. Hier muss nur noch der Name des Medikamentes eingetragen werden, die Dosierung ist bereits aufgedruckt.
Innerhalb weniger Augenblicke wurde also das exakte Gewicht des Patienten ermittelt und das Notfallmedikament entsprechend verdünnt. Nun müssen nur noch – wie immer bei GNOM – 0,1 ml / KgKG aus der Spritze appliziert werden (bei 28 Kg also 2,8 ml)… Ganz ohne Schätzungen und/oder Kopfrechnen!
Quellenangaben:
Informationen und Produktfotos der Hersteller:
LOHR Medizinprodukte SOEHNLE Professional AkaMedica
Messefotos und Detailaufnahmen:
Gewinnspiel!
EINFACH KOMMENTAR ABGEBEN UND GEWINNEN…
Natürlich interessiert uns eure Meinung zu den vorgestellten Produkten – wie immer – brennend!
Was haltet ihr von den Produkten? Welche Vor- und Nachteile seht ihr dabei? Was könnte besser sein? Könnt ihr euch den Einsatz in eurem Rettungsdienstbereich vorstellen? Würdet ihr euch für dieses, oder ein anderes Produkt entscheiden? Konntet ihr vielleicht mit einem der Produkte bereits Erfahrungen sammeln? Wir sind gespannt, was so zusammen kommt…
Um euch für euer Feedback zu danken, verlosen wir unter allen Kommentatoren ein Exemplar GNOM für eure Jackentasche!
Alles, was ihr dafür tun müsst, ist einen Kommentar unter eurem Namen mit korrekter E-Mailadresse zu posten. Dies sollte natürlich kein Kommentar wie z.B. „Ich bin auch dabei!“ oder „Find ich gut!“ sein, sondern schon etwas ausführlicheres! Gerne könnt ihr die oben genannten Fragen als Anregung nehmen, ihr dürft aber auch gerne in eigenen Worten eure Eindrücke, Wünsche, Kritik und Vorstellungen posten…
Die Aktion läuft ab sofort vier Wochen lang und endet am 22.06.2012 – 0:00 Uhr!
Gewinnspiel beendet – keine Teilnahme mehr möglich!
Über ein Exemplar GNOM darf sich freuen:
Christoph Winkler aus Weinburg (Österreich)
was nützt mir ein System wenn ich das Gewicht in der Wohnung wissen will?
finde es zu viel des guten.
auch das GNOM ist schon in einer Diplomarbeit vorgekommen, als Schiebekarte, also auch nichts neues
Zur Grösse finde ich das PaedNFL interessanter, aber das ist ja hier nicht gefragt
News vom Rettungsdienst…
PWS und GNOM – Wissen ist besser als schätzen! | <b>Rettungsdienst</b> <b>…</b>…
Ich finde es ist auf jeden Fall besser als komplett schätzen zu müssen und bis die Jungs eine „Wiegematte“ zum mitnehmen erfinden sehe ich es als großen Vorteil an. Auch das GNOM finde ich eine tolle Hilfe. Das Rad muß nicht jedes mal komplett neu erfunden werden, aber eine Vielfalt macht es dem Einzelnen einfacher, für sich(!!) die beste Möglichkeit zu finden mit der er(!) zurecht kommt.
Also ich finde beide Erfindungen echt super. Das PWS bietet einen deutlichen Vorteil gegenüber den ursprünglichen „Schätzwerten“. Ich kann mir durchaus vorstellen, diese Gerätschaft als normales Hilfsmittel serienmäßig in RTWs vorzufinden. Allerdings kann ich auch meinem Vorredner nachvollziehen. Das PWS ist noch nicht mobil und stationär auf dem RTW angewiesen. Besonders für Patienten, welche noch vor Transport Medikamente benötigen ist dies eine große EInschränkung und hilft dem Personal nicht weiter. Hier muss man sich wieder auf das Augenmaß verlassen können.
Die Überwachung des Atemzugvolumens ist allerdings wieder ein großer Fortschritt und schafft dem Rettungsdienstpersonal Zeit und dem Notarzt wichtige informationen in kurzer Zeit.
Zum GNOM: Ich finde den GNOM grundsätzlich eine gute Weiterentwicklung gegenüber anderer ältere Methoden zur Berechnung von Dosierungen. Wie beschrieben, scheint man auf dem ersten Blick, ohne rechnen zu müssen, die genauen Dosierungen zu erhalten, die exakte Bestimmung des KG vorrausgesetzt. Allerdings ist jedes Teil, welches lose im RTW zu finden ist, wieder ein Teil, dass verlorengehen kann und erst eventuell gesucht werden muss, aufgrund der kleinen Größe. Anfangs scheint der GNOM eine gute Hilfe zu sein, aber mit der Zeit kommt die Erfahrung und so geht das rechnen auch schneller, als das Heraussuchen der passenden Werte aus dem Heft. In besonderen Stresssituationen kann hier aber wieder der GNOM Hilfe verschaffen.
Zusammenfassend möchte ich sagen, dass ich mir beide Gerätschaften im tagtäglichen Einsatzdienst vorstellen könnte, aber auch gewisse Einschränkungen vorhanden sind.
Das Körpergewicht stellt nur eine von mehreren Komponenten dar, und ist im praktischen Einsatz isoliert wenig relevant. Tatsächlich ist bei den meisten Medikamenten der Muskelanteil bezogen auf das Gesamtkörpergewicht eher interessant. Da allerdings die meisten Medikamente nach Wirkung appliziert werden, sind diese Werte nur ein nettes „Supplement“.
Man möge mir bitte nachsehen, dass ich über den Begriff der Rechtssicherheit in diesem Zusammenhang nur lächeln kann.
In wieweit das Buch GNOM interessant ist ? Mich würde es durchaus interessieren, bis dato bin ich mit meiner Schiebekarte recht gut zurecht gekommen.
Also ich war auch auf der Rettmobil und habe mich über das PWS informiert. Sehe das ähnlich wie die anderen! Zu 80% braucht man das Gewicht der Pat. schon in der Wohnung. Ist ein nettes Zubehör, aber nicht immer nützlich. Im Krankenhaus wird für gewöhnlich auch nicht gewogen (sofern kein Bett mit Waage vorhanden), warum soll man in der Notfallmedizin damit anfangen?! Naja lassen wir den Lauf der Jahre entscheiden…viele Neuerungen im RD haben sich erst nach Jahren revolutioniert.
Das GNOM habe ich allerdings nicht gesehen…wo war denn das? Sehe es aber als durchaus nützlich an. Gibt wohl auch nicht viel zu sagen zu oder?!
Wenn ich mir ansehe wie schön modular die Sensoren und das Bedienteil des PWS aufgebaut sind müsste es doch auch möglich sein das ganze, in zusammenarbeit mit einem Liegenhersteller, direkt in eine Liege zu integrieren. Patient drauf und auf dem mobilen Bedienteil wird der Wert angezeigt.
Ebenfalls anzudenken wäre eine Kooperation mit den großen Defi-Herstellern (Physio-Control, Corpuls, Phillips, etc.). Wenn schon über ein Funksystem gearbeitet wird, warum nicht gleich auf die Geräte übertragen.
Ansonsten kann ich mich nur meinen Vorkommentatoren anschließen, auf jeden Fall besser als eine grobe Schätzung.
Das GNOM halte ich persönlich für eine gut durchdachte Möglichkeit schnell und einfach Medikamente zu dosieren. Es gibt natürlich schon einige Varianten dafür auf dem Markt, aber Vielfalt schadet ja nicht 🙂
Dass die Hersteller beide Probleme angegangen sind, finde ich klasse – auch die Lösungen finde ich grundsätzlich gelungen.
Ich könnte mir jedoch vorstellen, dass beide Hersteller für die Zukunft jeweils an einer App arbeiten sollten, da diese die Probleme noch raffinierter lösen würde.
Die mobile Gewichtserkennung könnte zukünftig durch eine App, die biometrische Daten auswertet, gelöst werden.
GNOM könnte mit viel weniger Programmieraufwand via App gelöst werden.
… auch mit Apps kann man Geld verdienen …
Also ich nutze für Kinder immer die Formel Alter in Jahren x 3 + 7 und bei Erwachsenen schätze ich ausgehend vom 75kg-Normpatienten wie viel schwerer der wohl ist. Man muss im RD ja nicht aufs Milligramm genau titrieren, zur Not gibt man ein bisschen zu wenig und spritzt dann nach. Aber unsere meisten Medis sind ja nicht sooo sensibel.
Also ich finde mit dem PWS ist man wenigstens etwas sicherer als mit einer schätzung. Klar nutzt das System wenig wenn man noch in der Wohnung ist, aber für die Behandlung im Auto kann es bestimmt hilfreich sein.
Und der GNOM, finde ich, ist auch nicht fehl am Platz. Es steht das wichtigste drin und man kann „schnell“ mal nachsehen. Denn mal ganz ehrlich Leute, es ist uns allen doch schon mal passiert das im erforderlichen Moment uns was entfallen ist. Ich glaube nicht das es jemanden gibt,ider immer sofort alles richtig weiss, also: warum sich nicht helfen lassen?
Ich finde dieses Gerät sehr interessant und hilfreich wie oft vertut man sich mit Gewichten. Schön währe es wenn es günstigst in der Anschaffung währe, Wartungsfrei und leicht zu bedienen währe. doch das könnte Zukunft haben eine Super idee finde ich
Ich finde die Erfindung gut. Sie sollte möglichst Standard werden. Hoffentlich bleibt sie bezahlbar.
Mfg
Markus
Hallo,
also zuerst einmal muss ich großes Lob an die Entwickler von GNOM aussprechen. Auf sowas hast die Rettungsdienst und Katastrophenschutzwelt schon lange gewartet.
Wer kennt das nicht? Man hat ein Kind zu versorgen und jeder Kollege würde das Medikament anderweitig dosieren.
Mit dem GNOM gehört das endlich der Vergangenheit an.
Als nächster punkt wäre sicherlich eine App für Smartphones denkbar.
Aber bisher eine starke Leistung.. RESPEKT! So und durch viele andere Produkte wird die Notfallmedizin erheblich erleichtert.
ICh finde des system super, aber bis des auf die Bayern RTW´s kommt vergehen wahrscheinlich noch etliche Jahre… =(
Also GNOM erachte ich wirklich als praktisch, soweit das mit den Informationen zu beurteilen ist, die man auch auf der Hersteller-Website findet ist das ein wirklich durchdachter Ansatz. Vor allem durch die immer gleiche Ausgangsdosierung wird das Risiko einer Fehldosierung minimiert. Was vor allem bei Kindernotfällen im Sinne des Risikomanagements eine gute Sache ist.
Das PWS ist sicher auch eine gute Sache, allerdings bleibt die Frage offen, wie teuer dieses System einerseits ist und andererseits lässt es sich dann doch nur im RTW nutzen. Am Einsatzort selbst kann man leider nicht darauf zurückgreifen und muss sich andersweitig behelfen. Auch sollte man trotz Vorhandensein derartiger Systeme die Fähigkeiten Gewicht zu schätzen etc. trotzdem trainieren und anwenden.
Auch wenn man dies klarerweise nie so exakt schaffen wird, als mit einem Wiegesystem, eine gewisse Grundkompetenz ist auch hier obligat. Wie oben geschrieben, allein schon deswegen, da ja doch in vielen (in den meisten?) Fällen die Medikamentenapplikation vor dem Einladen in den RTW erfolgt/erfolgen muss.
Ich denke es würde sich hier anbieten, GNOM mit einem Kindernotfallband zu kombinieren. Sei es in dem man sich die Kärtchen individuell gestaltet oder aber der Hersteller selbst tut dies in einem weiteren Schritt.
Ich finde es super das das die Macher vom RD-Blog die Rubrik
Innovation geschaffen haben. Letzt endlich haben alle im Blog ein
überdurchschnittliches Engagement für ihre Arbeit und nun wurde der
Blog vom Human Factor auf den technischen Aspekt unserer Arbeit
erweitert und alle können nun auch hier Einfluss nehmen und ihre guten
Ideen mit einbringen. Dies macht unsere wichtige Arbeit für die
Zukunft sicherer, einfacher und damit besser.
Das Gnom und das PWS machen eben genau dieses in dem sie
Fehlerquellen ausschalten die vielleicht dem einen oder anderen in der
Gegenwart noch nicht einmal bewusst sind.
Diese Rubrik lädt gerade dazu ein, den Blick über den Tellerrand, der
Kostendeckung und „der das haben wir schon immer so gemacht Denker“ in
die Zukunft zu werfen und Forderungen zu stellen, denn
die Zukunft beginnt eben immer gerade jetzt.
Das PW-System ist einfach ultimativ komfortabel!
Leider ist es in meiner Region nicht so verbreitet. Ich finde es sollte in Niedersachsen zur Standard-Ausrüstung gehören.
So schätzt man sonst wirklich mit dem eigenen Auge das Gewicht des Patienten oder/und mit der Fremdanamnese und versucht pi mal Daumen eine geeignte Dosierung zu errechnen. Das kann ja echt nicht sein. Zumal jeder ein anderes Empfinden zu Größe, Gewicht etc einer Person hat.^^
Im Rahmen einer korrekten Dosierung ist es absolut (!) wichtig, keinen versetzten Wert bezüglich des Patientengewichtes zu haben.
Schließlich besagt doch, dass der Rettungsdienst professionelle Hilfe bietet. Wieso muss man dann auf das anti-genaue Schätzen zurückgreifen? Gerade dann und eigentlich schon viel früher sollte man hier technische, einwandfreie Hilfe haben.
Patient liegt auf der Trage, Patient wird -ohne Gewicht der Trage- gemessen. Realistischer Wert vorhanden, schnell in Kopf gerechnet, PVZ ist gelegt, rein mit der Dosierung. Kann doch eigentlich nicht schwer sein. Hahah, falsch gedaacht.
Wo findet man in so einem innovativen Bundesland (nicht falsch verstehen, ich liebe meine Heimat) solch eine Ausstattung in einem RTW?
Hmmm.. lasst mich mal überlegen. Ui, ich träume ja gerade nur^^
Ich kann es nicht verstehen wieso die Kommunen oder einfach der Landesträger, die für die Rettungsdienste zuständig sind mit solch einer Investition knausern?
Ist es anscheind zu teuer, auch wenn es um die Bürgerinnen und Bürger geht?
Die Liebe zum Nächsten, aus Liebe zum Leben? Wohl weit verfehlt in diesem Sinne.
Aber trotz alledem muss man sich dann schon sicher sein, dass -wenn im Genuss einer solchen Anlage ist- dass sie auch technisch einwandfrei ist.
Wie verhält sich die Technik bei unseren im Moment launischen Temperaturen?
Fällt solch eine Technik bei extrem hohen Temperaturen oder extremen Minusgraden nicht aus oder verfälscht den Wert?
Eine Frage, die ich z.B. gerne beantworten möchte. Ich warte noch auf den Tag, wo ich ein solches System auf einem unserer RTWs finde 😉
Und nun piept es und ich rücke mit Status 3 aus 🙂
wie Martin Peters schon gesagt hat, eine gute Erfindung.
Bei unseren RTWs gibt es auch keine solche Einrichtung.
Würde mich aber auch echt freuen muss man sagen 😉
Alle Aspekte bei dem Post über mir muss ich voll und ganz zustimmen, auch wenn ich aus einem anderen Bundesland kommen.
Bei uns dürfen die Rettungssanitäter noch nicht mal PVZ legen :O
Wo ist der bundeseinheitliche Standard bitte?
Das fängt ja schon bei uns mit der Besetzung eines KTWs und RTWs an.
Der Rettungsdienst – eine unendliche Baustelle 😉
Sehr tolle Idee mit dem PWS, vorallem in den heutzutage doch meist sehr „vollgestopften“ RTWs durch die geringe Größe noch gut mit einzubauen 😉
Allein das GNOM System sollte Pflicht auf RTWs sein, geringe Anschaffungskosten und ein Exemplar pro Fahrzeug und pro Rucksack/Koffer würde ja vollends genügen was zusätzlich Sicherheit bei pädriatischen Notfällen gibt. Das schöne ist, dass das GNOM auch gut ohne PWS nutzbar ist, da ja meistens (meiner bisherigen Erfahrung nach) die Eltern das Gewicht ihrer Kids kennen, jedoch da diese nicht immer Vorort sind auch sehr sinnwoll.
Tolle Sache und AkaMedica bietet so auch schöne sachen, ich hab seit der RETTmobil auch das Spiel Bodycheck und es wird gerne bei uns in Nachtschichten gespielt 😉
Vielen Dank für eure zahlreichen Kommentare!
Da hier ja doch einige Fragen zum PWS aufgekommen sind, habe ich den Hersteller einmal kontaktiert und ihn gebeten, entsprechend Stellung dazu zu beziehen. Der Verantwortliche war sehr erfreut, dass wir das PWS hier vorgestellt haben und hat mir direkt die Antworten auf die meisten Fragen geschickt:
Sollte es noch weitere Fragen geben, dann stellt sie gerne auch weiterhin hier als Kommentar ein, ich werde dann erneut direkt beim Hersteller anfragen.
Liebe Grüße,
Fabi
Ich persönlich finde es super, denn meine Tochter, 6 Jahre alt, ist epilepsiekrank und gerade in so einem Moment ist man natürlich über eine möglichst genaue Dosierung der Medikamente immer froh, denn es ist ja auch eine Belastung, deswegen Daumen hoch für die Produkte. 🙂 🙂
Liebe Grüße Tanja
Grundsätzlich finde ich das System als guten Ansatz. Natürlich wird die Zeit es erst bringen ob die alltaustauglichkeit, Zuverlässigkeit, Desinfizierbarkeit usw. gegeben ist.
Aber es ist ein guter Anfang. Alle innovativen Systeme müssen ersteinmal starten und dort sehe ich auf Grund der häufig gewichtsadaptierten Dosierung einen grossen Schritt nach vorne.
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