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Home Interessantes Rettung auf hoher See – Teil 2

Seenotretter SGzRS Rettungskreuzer
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Nach der erfolglosen Suche nach dem Wracktaucher im Teil 1 unserer Serie „Rettung auf hoher See“ geht’s heute wieder raus auf’s Meer.

Dieses Mal gibt’s wieder einige Einsätze zu sehen, unter anderem auch die Zusammenarbeit zwischen Seenotrettern und bodengebundenem Rettungsdienst. Das Team der Station Büsum testet den nagelneuen Rettungskreuzer, der dort ab sofort im Einsatz ist. Ausserdem wird das Team der Station Laboe um einen Notarzt erweitert.

Wer sich für die Seenotkreuzer aus der Reportage interessiert, der kann sich hier nun darüber informieren und interessante Fakten nachlesen. Heute geht’s los mit Seenotkreuzer Berlin und Tochterboot Steppke:

 

Seenotkreuzer Berlin

Quelle: www.DGzRS.de

Quelle: www.wikipedia.de

 

Quelle: www.wikipedia.de

Die Berlin ist ein Seenotkreuzer der 27,5-Meter-Klasse mit 3194 PS und einer Höchstgeschwindigkeit von 24 Knoten. Sie wurde 1985 bei der Lürssen-Werft in Bremen-Vegesack gebaut.

Seit der Indienststellung am 29. Mai 1985 ist sie auf der Station Laboe im Fischereihafen stationiert.

Die Berlin ist komplett aus seewasserbeständigem Leichtmetall in bewährtem Netzspantensystem gebaut. Kreuzer dieser Klasse zeichnen sich besonders durch ihre hohe Seetüchtigkeit und ihre sich selbstaufrichtenden Eigenschaften aus. Sie sind für den Einsatz bei jedem Wetter im Küstengebiet und auf hoher See bestimmt. Sie besitzen in Grundsee und Brandung gute See-Eigenschaften, manövrieren einwandfrei, überstehen heftige Grundstöße und -berührungen und sind in der Lage, unter schwersten Bedingungen beim Havaristen längsseits zu gehen. Durch ihre Anordnung von Tanks und Leerzellen ist das Innere der Boote bei eventuellen Beschädigungen durch eine zweite Haut, im Bereich der Kühltaschen sogar durch eine dritte, geschützt.

 

Tochterboot Steppke

Quelle: www.wikipedia.de

Quelle: www.wikipedia.de

 

Dieser Prototyp der 7,5-Meter-Klasse mit 250 PS und einer Höchstgeschwindigkeit von 17 Knoten wurde nur an die Berlin und die Hermann Helms ausgeliefert. Alle anderen Seenotkreuzer dieser Größe wurden mit einem größeren Tochterboot ausgestattet. Speziell für die Belange im Flachwasserbereich entwickelt und ausgerüstet, ist dieses Modell, das nur einen Tiefgang von 0,75 m hat, die ideale Ergänzung für einen Seenotkreuzer dieser Größe.

Passend zum Kreuzernamen erhielt dieses Tochterboot die in Berlin übliche Bezeichnung für einen kleinen pfiffigen Jungen: Steppke

 

Einsätze

Der Seenotkreuzer Berlin bewältigt im Durchschnitt etwa 100 Einsätze pro Jahr. Im Sommer werden häufig Touristen mit gesundheitlichen Problemen im Bereich des Hafens oder auf dem Meer versorgt, im Winter dagegen sind Schiffe in schwerer See dagegen häufiger ein Alarmierungsgrund.

 

Ein unvergesslicher Einsatz:

In der Nacht vom 11. auf den 12. Juni 2009 kommt es im Kieler Hafen fast zu einer verheerenden Katastrophe. Die MS „Berlin“ hat großen, wenn nicht entscheidenden Anteil daran, dass eine gewaltige Explosion verhindert werden konnte.
Gegen 23:45 bemerkt ein Schleusenwärter in Kiel-Holtenau ein Feuer auf dem gegenüberliegenden Ufer des Nord-Ostsee-Kanals. Dort brennt ein Lager für Paraffin. Auf Grund der Brennbarkeit des Materials breiten sich die Flammen schnell aus, im Laufe der Nacht sind insgesamt 500 Helfer im Einsatz, um den Brand unter Kontrolle zu bekommen.
Nur wenige Meter neben dem Lager befinden sich zwei etwa 10 Meter hohe, große Tanks mit Flüssiggas. Diese drohen zu explodieren. Man ruft die „Berlin“ zu Hilfe, die nur 45 Minuten später vor Ort ist und Position im Nord-Ostsee-Kanal bezieht. Mittlerweile ist das Paraffin über die Kaimauer hinweg in’s Wasser gelaufen, es brennt auf dem Kanal. Das Feuer droht gegen die Schleusen zu treiben und diese zu beschädigen, was durch den Einsatz der „Berlin“ verhindert werden kann. Aber noch wichtiger: Mit seinen leistungsstarken Löschkanonen gelingt es dem Kreuzer, die beiden Tanks mit dem Flüssiggas so zu kühlen, dass eine Explosion mit wahrscheinlich verheerenden Folgen verhindert werden kann.

 

Interessante Fakten

Nach einem Werftbesuch Ende März 2006 verlor die Berlin vor Laboe eine ihrer drei Schrauben. Zur Bergung wurde ein deutsches Minenjagdboot, das sich gerade auf einem Flottenmanöver in der Kieler Bucht befand, aus dem Manöver herausgelöst. Nach wenigen Stunden gelang es mit der Minenjagdsensorik und dem Einsatz der Minentaucher von Bord des Minenjagdbootes, die Schraube zu finden und zu bergen.

So konnte die verloren gegangene Schraube noch am selben Abend wieder an die Besatzung der Berlin übergeben werden.

Quelle: www.wikipedia.de

 

Weitere Informationen erhaltet ihr auf der offiziellen Homepage: www.seenotretter.de

Wer sich auch mal den größten Seenotkreuzer der DGzRS-Flotte anschauen möchte, dem empfehle ich einen Besuch der Bildergalerie beim Krangewarefahrer

Doch kommen wir nun zum zweiten Teil der Reportage…

 

Die Seenotretter – Teil 2

 

 

Fortsetzung: Rettung auf hoher See – Teil 3


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