Berliner Feuerwehr bittet ab Juli Patienten selbst zur Kasse
Seit über 20 Jahren besteht in Berlin ein Abkommen zwischen der Feuerwehr und den Kostenträgern, dass Rechnungen direkt an die entsprechenden Kassen gestellt und diese dann gesammelt beglichen werden. Ein jahrelanger Streit zwischen dem Spitzenverband der Krankenkassen und dem Land Berlin ist nun eskaliert und führt dazu, dass die Patienten in Zukunft selbst in die Tasche greifen müssen.
Der Streit war aufgrund zweier Klagen der Krankenkassen entstanden. Diese hatten rund 120 Millionen Euro vom Rettungsdienstbetreiber zurückgefordert, weil die Gebühren für Einsätze von Rettungswagen und Notarzt ihrer Ansicht nach zu hoch angesetzt und Einsätze teilweise nicht gerechtfertigt waren.
Die Berliner Kassen hatten beispielsweise rund fünf Millionen Euro zurückgefordert, weil von der Leitstelle Rettungswagen entsandt worden waren, obwohl kein Notfall vorlag. Das Gericht wies die Klage mit der Begründung zurück, dass ausschließlich ein Arzt vor Ort entscheiden könne, ob ein medizinischer Vorfall vorliegt oder nicht. Dies dürfte nicht nachträglich von den Krankenkassen entschieden werden.
Beide Klagen wurden von den Richtern zurückgewiesen, woraufhin die Kassen das bestehende Abkommen mit dem Rettungsdienstbetreiber kündigten. Innenstaatssekretär Bernd Krömer (CDU) teilte mit, dass er es sehr bedauere, dass die Krankenkassen ein patientenfreundliches Abrechnungssystem aufgekündigt haben.
Angeblich hatten die Krankenkassen darauf spekuliert, dass es der Berliner Feuerwehr nicht möglich sei rund 240.000 Rechnungen jährlich an die Notfallpatienten zu erstellen.
Anders als erwartet sei dies jedoch für die Berliner Feuerwehr kein Problem, so Landesbranddirektor Wilfried Gräfling. Die Rechnungen würden vollautomatisch erstellt.
So kommt es, dass Patienten, die nach dem 1. Juli 2012 vom Berliner Rettungsdienst versorgt werden, den Gebührenbescheid der Feuerwehr im eigenen Briefkasten finden. Dieser kann dann zwar an die Krankenkasse weitergeleitet werden, sollte diese jedoch die Kosten nicht übernehmen, so muss der Patient künftig selbst in die Tasche greifen.
Begleitendes Ziel dieser Verfahrensweise könnte sein, dass die (seit Jahren stetig steigende) Zahl der Rettungsdiensteinsätze in Berlin nachlässt, da die „unnötigen“ Einsätze reduziert werden. Innensenator Körting beklagt bereits seit vielen Jahren, dass eine Vielzahl von Einsätzen für „Kleinigkeiten“ ausgelöst werden. Dadurch, dass die Patienten künftig selbst zur Kasse gebeten werden, wird durch die Maßnahme vielleicht einigen Menschen klar, welche enormen Kosten bei einem solchen Einsatz entstehen.
Ein normaler Rettungswageneinsatz kostet in Berlin derzeit noch 284 €, künftig 300 €. Die Kosten für den Einsatz eines Rettungshubschraubers beginnen laut Auskunft der Feuerwehr bei etwa 1100 €. Die Gesamtkosten für einen Einsatz können stark variieren, da sie aufwandsabhängig sind. Beispielsweise kostet der Einsatz von technischem Rettungsgerät Aufpreis.
Quellen: Presse-Info der Berliner Feuerwehr Märkische Oderzeitung Berliner Morgenpost Der Tagesspiegel
Kommen wir mit dem Einführen dieser Maßnahmen immer mehr an das Amerikanische System?
Am Ende überlegt sich noch ein wirklicher Notfallpatient den RD nicht zu rufen weil er Angst hat den Einsatz selbst zu bezahlen.
Die Idee scheint Volkswirtschaftlich genau richtig doch an die Gesundheit in Berlin gedacht ist es mehr ein Rückschritt.
Dümmer gehts kaum noch.
Patienten sollen also im Zweifelsfall selbst bezahlen.Das wird sehr viele Menschen davon abhalten den RD zu rufen.Auch viele die wirklich in einer (lebensbedrohlichen) Notlage sind.
Durch diese von Grund auf bescheuerte Maßnahme werden Menschen sterben,das ist sicher….
Bürger, wehrt Euch,es ist höchste zeit
Hallo, ich wohne in Berlin und finde die neue Reglung total daneben.
Ich bin zur Zeit Arbeitslos und dem nächst fange ich eine Umschulung an.
Nehmen wir an ich rufe einen RTW nach einiger Zeit Kriege ich die Rechnung wo ich schon von vorne rein weis das ich die nicht zahlen kann, als Hartz IV Empfänger kannst du nicht einfach so 250 € Vorschießen und dann wer weis wie lange auf die Rückerstattung von der Krankenkasse warten, und das sind nicht nur die Hartz IV Empfänger die das Geld nicht haben. Die, die Arbeiten haben das Geld meistens auch nicht da die Löhne im Berlin total niedrig sind.
Also am besten ins Bet legen und Abkratzen.