Feedbackbogen für den Rettungsdienst: Die Patientenübergabe in der Notaufnahme
In vielen (nicht allen!) Krankenhäusern gibt’s oftmals gewaltige Probleme bei Patientenübergaben. Entweder wird einem bei der Übergabe nicht richtig zugehört, oder man darf sich anhören wie überfüllt die Klinik doch – mal wieder – ist. Oft passiert es auch, dass irgendwie kein Mensch gerade Zeit hat, irgendwo eine Liege für den Patienten ran zu schaffen oder die Besatzung des RTW wird freundlich aber bestimmt gebeten, den Patienten doch für die nächste halbe Stunde auf der eigenen Trage zu belassen, damit man erstens nichts putzen muss und der Weitertransport nach der durchzuführenden Untersuchung sofort erfolgen kann und keine lange Wartezeit auf’s nächste freie Fahrzeug entsteht. Ja und dann ist da noch die Transportschein-Problematik: Entweder weigern sich die Kliniken einen Trapo auszustellen bzw. zu unterschreiben, da sie „den Transport ja nicht angewiesen haben“, oder man kriegt zu hören, dass keine Patientendaten herausgegeben werden dürften. Das alles sind unnötige Dinge, die uns das Leben schwer machen und eigentlich nicht sein müssten!
Vor längerer Zeit hat der Hauptstadtsani am Bundeswehrkrankenhaus in Berlin ein spezielles Feedbackformular für den Rettungsdienst entdeckt, über das auch der Krangewarefahrer bereits berichtet hat.
Das Formular wird dem „anliefernden Rettungsdienstpersonal“ ausgehändigt und erfasst die durchschnittliche Wartezeit bis zur Übernahme, den Ort an dem die Übergabe statt fand, die Freundlichkeit des Aufnahmepersonals und die Auslastung der Notaufnahme. Dies alles verfolgt – laut Angabe des BWK Berlin – das Ziel, die Qualität der Patientenversorgung an der ‚Schnittstelle Rettungsdienst/Klinik‘ zu verbessern.
Dieses Formular habe ich zum Anlass genommen um einmal genauer bei Euch nachzufragen:
- Kennt ihr ein solches Formular auch noch aus anderen Kliniken?
- Was haltet ihr von dem Formular, bzw. der Idee dahinter an sich?
- Kennt ihr die Problematik – Wie häufig passiert es, dass ihr Probleme bei der Patientenübergabe habt?
- Ist das Ausstellen eines Transportscheines durch die aufnehmende Klinik ein Problem in eurem Bereich?
- Wie lange ist die durchschnittliche Wartezeit bis zur Aufnahme bei einem Krankentransport?
Bitte teilt uns eure Erfahrungen und Meinungen in den Kommentaren mit…
News vom Rettungsdienst…
Probleme bei der Patientenübergabe? – <b>Rettungsdienst</b>-Blog.com…
Kenne ich noch nicht, zumindest im süddeutschen Raum.
Grundsätzlich aber eine gute Idee; und die Umsetzung scheint auch schon zu erfolgen.
Einzig ein weiteres Feld für eine freie Textantwort würde ich noch für sinnvoll halten.
Leider Gottes ist dieses Schnittstellenproblem bei uns im kreis sehr verbreite. 3 Primärkrankenhäuser und 3 Krankenhäuser in Nachbarkreisen.
Beispiel 1: Pat. Männlich 65 Jahre Arbeitsdiagnose Appoplex im Zeitfenster. Über die Kreisleitstelle im KH der Maximalversorgung angemeldet. Mit Schockraum und Notfallkoordinator. Fahrzeit in die Klinik ca 15 min. Mit Sonder und Wegerecht.
Bei Eintreffen in der Klinik stand nur eine etwas älter Pflegekraft vor der Tür des Schockraums und sagte nur das wir nicht in den Schockraum könnten das wäre doch garnicht so schlimm der würde ja nicht mal Bluten. Daraufhin wurden wir in ein Zimmer ohne Überwachungsfunktion gedrängt mit den Worten wir sollen doch schon mal abladen der Neurologe wäre in einer Besprechung und würde in 20 min da sein.
Auf widerspräche des begleitenden NA bekam dieser nur zu hören, Zitat “ Wer in welchen Raum käme hätte er nicht zu entscheiden er solle sich nicht so an Stellen hier könne man nicht jeden retten.“ Zitat Ende.
Zu dieser Zeit befanden sich ca 3 weitere Patienten in der Notaufnahme mit 14 Aufnahmeräume. Als kann in diesen Fälle auch nicht von Überarbeitung des Pflegepersonals zu reden sein.
Beispiel 2 :
14 jährigen Junge Sturz aus großer Höhe. Arbeitsdiagnose offene Unterschenkelfraktur. Wiederum Anmeldung über die Leitstelle Transport ins KH wiederum ohne Probleme. In der Notaufnahme des Krankenhäuser war nur die “ Dame hinter den Tresen“ (Arzthelferin) anwesend und und unterhielt sich sehr angeregt mit einer ca. 85 jährigen Patientin. Auf die Frage welcher Raum für uns wäre gab es keine Reaktion. Ein zufällig vorbeikommender Chirurg brachte uns dann direkt in Röntgen und nahm uns den Patienten ab. Als das alles erledig war ging ich zurück an den Tresen und fragte was das denn solle as garnichts vorbereitet gewesen wäre. Antwort hier drauf war das man Sie gefälligst nicht stören solle wenn sie sich mit Ihrer Mutter die sie besuchen kam auf der Arbeit gefälligst nicht stören solle.
Also zwei absolute Negativbeispiele aus der Notaufnahme. Leider unternehmen die zuständigen Stellen in Krankenhäusern absolut garnichts gegen diese Situationen.