Portabler „Venen-Scanner“ macht auch tiefliegende Venen sichtbar
Seit einigen Jahren gibt es diverse Geräte auf dem Markt, welche ihrem Anwender die Punktion von – insbesondere schlecht darstellbaren – Venen erleichtern sollen. Ein solches Gerät ist der VeinViewer® des US-Unternehmens CHRISTIE®.
Unter der Modellbezeichnung VeinViewer® Flex gibt es das Gerät auch in einer 0,73kg leichten und portablen Ausführung, welche auch im Rettungsdienst eingesetzt werden kann. Mittels Infrarotlicht-Technik können Venen bis zu 1cm Tiefe direkt auf der Haut des Patienten dargestellt werden. So werden beispielsweise auch Bifurkationen deutlich sichtbar, die Größe und Durchblutung des zu punktierenden Gefäßes oder Komplikationen wie beispielsweise die Hämatombildung beim versehentlichen Durchstoßen des Gefäßes. Eine Blutung wird sofort sichtbar, noch bevor sie mit bloßem Auge zu erkennen ist.
Zum Einsatz könnte das Gerät etwa bei adipösen Patienten im Rettungsdienst kommen, bei welchen sich die Anlage eines periphervenösen Zugangs oftmals schwierig gestaltet. Ein weiterer Einsatzbereich wird vom Hersteller insbesondere in der Pädiatrie gesehen. Hierzu stehen drei einstellbare Größen zur Verfügung, in welchen die Anzeige auf der Haut des Patienten abgebildet wird. Die Ausführung des Gerätes für den Einsatz im Rettungsdienst verfügt zudem über eine stärkere Helligkeit. Betrieben wird der VeinViewer® Flex wahlweise mit zwei Batterien oder an einem Stromanschluss. Eine besondere Einweisung in die einfache Handhabung des Gerätes ist nicht notwendig.
Das Gerät ist derzeit noch nicht in Deutschland erhältlich, in den USA wird es für etwa 6.000 bis 7.000 US-Dollar vertrieben. Ausführliche Informationen sowie Studien zum VeinViewer® Flex gibt es auf den Webseiten des Unternehmens: Christie Medical Innovations VeinViewer – Clinical Studies
Was ist eure Meinung?
- Brauchen wir solche Hilfsmittel?
- Ist der VeinViewer in der Pädiatrie sinnvoll?
- Würdet ihr mit dem Gerät arbeiten?
- Ist der hohe Preis ein Ausschlusskriterium?
Wir sind gespannt… 🙂
Also ich finde es ja (rein technisch) schon spannend, was es so alles in der Zwischenzeit gibt. Als Bundeswehr-Sanitöter – die wir das Flexülen legen an einem Plastikarm geübt haben, dessen Perforationsbild jedem Drogenäghängigen zur Ehre gereicht hätte – finde ich das durchaus spannend. In wie weit sich das für den Rettungsdienst durchsetzt, kann ich aber nicht beurteilen, da ich in diesem Bereich nie wirklich tätig war.
Ich habe den Verdacht, dass hier eine grundsolide (und teure) Ausbildung wieder einmal zumindest teilweise durch Technik ersetzt wird. Und das ist gerade in so sensiblen Bereichen wie dem Rettungsdienst verdammt schade. Aber gerade in der Ausbildung sehe ich einen sehr sinnvollen Einsatzbereich für dieses Gerät. Denn mit Hilfe dieses Geräts kann man sicherlich besser lernen, wie man es schafft, im Zweifelsfall ohne das Gerät zu arbeiten…
Ich kenne Ähnliches aus dem Krankenhaus. Da hat es schon mehr schlecht als recht funktioniert. Da Rettungsdienst zeitkritisch ist, würde ich im Zweifel zur Bohrmaschine greifen und in die Tibai bohren, wenn ich wirklich dringend einen Zugang brauche.
Ich finde es sehr gut. Ich seh es immer in der Notaufnahme wo man wertvolle Zeit verliert weil man suchen muss. wäre sicher nicht schlecht.
Kallo.Ich kenne diverse Venen-Viewer.Prinzipiell halte ich dies für eine gute Sache.Wenn das Gerät zuverlässig,klein,leicht und gut zu verstauen ist,denke ich spricht nichts dagegen.Man sollte sich nicht gegen neues sperren.Damit wird auch kein „Grundsolide Ausbildung durch Technik ersetzt“,wie es der Kollege von der BW schrieb.Früher als ich Berufsanfänger war,wurde auch nicht auf jedem RTW ein SpO2-M.Pulsoxymeter mitgeführt.Dadurch wurde auch keine Ausbildung durch Technik ersetzt,sondern die Ausbildung unterstützt.Zum Schluss kommt jede Erweiterung an Technik dem Patienten zu gute.Das ist unser Weg und Ziel.gruss jh
Gute Sache. Jedesmal beim Blutabnehmen werde sich 5 oder 6 mal gestochen, egal bei welchem Arzt oder im Krankenhaus. Das Gerät würde bestimmt helfen. Auch dann wenn es schnell gehen muss. Und leider sind beim piksen immer noch viele Dilletanten unterwegs….sorry, ist einfach meine Erfahrung.