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Home Interessantes Rettung auf hoher See – Teil 4

DGzRS Seenotkreuzer im Einsatz bei rauher See
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Kommen wir zum vierten Teil unserer Serie über die Seenotretter. Zusammen mit dem letzten Teil der Reportage, möchte ich heute noch über Koordinierungszuständigkeit der DGzRS im Seenotfall eingehen, denn eine private Seenotleitung, wie sie die DGzRS bietet, gilt weltweit als Besonderheit und ist national wie international seit Jahrzehnten anerkannt.

Die Seenotleitung Bremen ist nicht nur die Einsatzzentrale für die 61 Schiffe der DGzRS, sondern auch die national zuständige Koordinierungsstelle für alles, was mit Suche und Rettung (SAR) in unseren Seegebieten von Nord- und Ostsee zu tun hat. Darüber hinaus ist sie in 200 bis 300 Fällen pro Jahr international für deutsche Schiffe oder deutsche Seeleute im Ausland tätig.

MRCC – Seenotleitung Bremen

Quelle: www.dgzrs.de / Foto: Sven Junge

Wenn ein Notruf das MRCC (= Maritime Rescue Coordination Centre) „Seenotleitung Bremen“ erreicht, sind die Ereignisse, oftmals über viele Stunden, von vielen unsicheren und teils unvorhersehbaren Faktoren geprägt.
Es ist die Aufgabe der Wachleiter, diejenigen Seenotkreuzer und Seenotrettungsboote zu alarmieren, die am schnellsten und besten Hilfe leisten können. Sie treffen die Entscheidung, ob die Unterstützung durch weitere Schiffe oder Hubschrauber nötig ist, errechnen Suchgebiete, und sie alarmieren die freiwilligen Seenotärzte.
Die Zusammenarbeit mit ausländischen MRCCs ist eng. Die Unterstützung deutscher Schiffe an jedem Punkt der Erde ist eine oft praktizierte Selbstverständlichkeit. Von der Vermittlung funkärztlicher Beratung bis zur Abbergung von Crewmitgliedern – MRCC Bremen ist weltweit Ansprechpartner.

 

Alarmierung

Quelle: www.dgzrs.de / Foto: Sven Junge

Die Seenotleitung Bremen ist rund um die Uhr besetzt. Auf jede Alarmierung – egal auf welchem Wege sie die Wachleiter erreicht – wird sofort reagiert.
Nicht immer kommt ein Notruf direkt von einem Schiff in Not. Gelegentlich melden Verwandte oder Freunde überfällige Wassersportler. Passanten am Deich oder Strand berichten ungewöhnliche Beobachtungen. Oder ein Alarm läuft über eine EPIRB (Emergency position-indicating radio beacon – Seenotfunkbake) automatisch auf.
Die DGzRS-eigene Küstenfunkstelle Bremen Rescue Radio (Rufname: Bremen Rescue) hat die 24-Stunden-Hörbereitschaft auf den international verbindlichen Notrufkanälen UKW 16 und DSC (Digital Selective Call) 70 übernommen. Jeder Hilferuf erreicht auf diesem Wege direkt die Seenotleitung Bremen, denn Bremen Rescue Radio ist nur einen Tisch entfernt in den gleichen Räumen der DGzRS-Zentrale untergebracht.

Bremen Rescue Radio und die Seenotleitung Bremen arbeiten Hand in Hand zusammen. Sofort nach dem Empfang eines Notrufes laufen die gezielten Maßnahmen zur Suche und Rettung an. Sie umfassen nicht nur die Alarmierung der eigenen Seenotkreuzer und Seenotrettungsboote, sondern auch die Koordinierung aller anderen Schiffe, die sich in der Nähe eines Havaristen befinden.

 

Einsatzablauf

Bei der Suche nach Personen in Seenot gibt es – im Vergleich zum Rettungsdienst auf dem Land – einige gravierende Unterschiede. Es müssen Parameter wie Tidenstrom, Windstärke, Windströmung und -richtung, Winddrift, Größe der Gesamtdrift, Positionsfehler des Havaristen sowie Sicherheitszuschläge berücksichtigt werden.

Zu Beginn der Suchplanung ist die Zeitspanne festzulegen, die vom Zeitpunkt des Unfalls bis zum Eintreffen der Rettungseinheit im Unfallgebiet vergeht. Für diesen Zeitabschnitt wird die Gesamtdrift des treibenden Objekts geplottet und die Suchgebietsrechnung mit Festlegung des Suchgebietsmittelpunktes erstellt. Um diesen Punkt wird das errechnete Suchgebiet platziert und vor Ort planmäßig abgesucht.

 

Komplett ohne Steuergelder finanziert

Quelle: www.dgzrs.de

 

Die DGzRS ist nicht staatlich und finanziert sich ausschließlich aus freiwilligen Zuwendungen. Für in Seenot geratene Menschen wird grundsätzlich keine Rechnung gestellt. Aus diesem Grund würde ich mich natürlich sehr darüber freuen, wenn diese Serie den ein oder anderen Leser meines Blogs dazu animieren würde, die Seenotretter mit einer kleinen Spende zu unterstützen!

  • Um direkt Online an die DGzRS zu spenden, bitte hier klicken: Spendenlotse
  • Eine Spende in Höhe von 5 € veranlassen Sie, wenn Sie das Kennwort RETTER per SMS an die 81190 senden.
  • Oder Sie nutzen die Möglichkeit einer Projektspende und finanzieren einen Ausrüstungsgegenstand nach Wunsch.
  • Um Fördermitglied zu werden, oder eine Mitgliedschaft zu verschenken, klicken Sie bitte hier: Förderer werden
  • Natürlich besteht auch die Möglichkeit, direkt per Überweisung zu spenden: Sparkasse Bremen (BLZ 290 501 01) Konto: 107 2016
  • Als letzte Möglichkeit besteht die Möglichkeit, den Benefiz-Song „Search and Rescue“ der norddeutschen Kultband Torfrock zu kaufen. Der komplette, von Torfrock durch dieses Lied eingenommene Erlös wird an die DGzRS gespendet! 

–> Die Single könnt ihr hier kaufen:      DOWNLOAD (Preis: 0,99 €)     Als CD (Preis: 6,46 €)

 Reinhören könnt ihr hier:

 

Die Seenotretter – Teil 4

Wer die anderen Teile noch nicht gesehen hat:    Teil 1    –    Teil 2    –    Teil 3

 

 

Quellenangabe: Texte und Grafiken stammen teilweise von der offiziellen Homepage der DGzRS (www.seenotretter.de). Vielen Dank an dieser Stelle noch einmal an die DGzRS für die freundliche Unterstützung und Genehmigung!

 


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