Rettungsdiensteinsatz nach einer der schlimmsten Naturkatastrophen der USA
In der Zeit vom 3. – 6. Mai 1999 ereignete sich eine der schlimmsten Naturkatastrophen in der Geschichte der Vereinigten Staaten von Amerika, der Oklahoma Tornado Outbreak!
An nur einem einzigen Tag fegten innerhalb von elf Stunden über 70 Tornados über die Bundesstaaten Oklahoma, Texas und Kansas hinweg.
Am schlimmsten betroffen war die Kleinstadt Bridge Creek, die etwa 40 Kilometer südwestlich von Oklahoma City liegt. Mit einer Geschwindigkeit von ca. 511 km/h – und damit der höchsten jemals gemessenen Windgeschwindigkeit aller Zeiten! – zerstörte ein 1,6 Km breiter Tornado der Stärke F5 (Fujita-Tornado-Skala) den kompletten Ort in nur knapp 15 Minuten.
Da die Messung von einem mobilen Doppler-Radar vorgenommen wurde und daher nicht exakt gewertet werden kann, geht man davon aus, dass es sich durchaus auch um einen Tornado der Stärke F6 gehandelt haben könnte. Diese Stufe beginnt bei Windstärken ab 513 km/h, also nur 2 km/h schneller, als die gemessene Geschwindigkeit. Damit wäre dies der erste Tornado seit Beginn der Messungen, der diese Stufe erreicht hat. Um euch die Gewalt, die hinter den Zahlen steckt zu verdeutlichen: Ein Tornado der Stärke F5 kann sogar asphaltierte Straßen sprichwörtlich vom Boden „saugen“!
Er hinterließ ein Bild des Grauens: Insgesamt 10.500 Wohngebäude wurden komplett zerstört, zahlreiche Personen erlitten durch herumfliegende Trümmerteile schwerste Verletzungen, 48 Menschen kamen um’s Leben. Der Sachschaden belief sich auf über 1,2 Milliarden US-Dollar.
Eine Bildergalerie, die das ganze Ausmaß deutlich macht, findet sich bei Wikipedia Commons: 1999 Oklahoma tornado outbreak
Rettungsdiensteinsatz nach der Katastrophe
Sicherlich werden sich nun einige fragen, wieso ich euch das alles hier erzähle. Vielleicht hat sich auch schon der ein oder andere gefragt, wie sich die Rettungsdienste in den USA – wo Tornados ja bekanntermaßen regelmäßig auftreten – auf ein solches Szenario vorbereiten, bzw. wie sie es bewerkstelligen.
Genau diese Fragen möchte ich euch heute – zumindest ein Stück weit – beantworten:
Ein Filmteam hat einige Paramedics, sowie den EMS Field Supervisor (Einsatzleiter) des EMSA Rettungsdienstes in Oklahoma bei ihrem Einsatz im komplett zerstörten Bridge Creek während des oben beschriebenen Tornado begleitet. Heraus gekommen ist eine 45-minütige Reportage, die sowohl die Zeit kurz vor dem Tornado, als auch die Arbeit während und nach dem Ereignis zeigt.
Schonungslos wird hier gezeigt, wie es den Paramedics ergangen ist, mit welchen Problemen sie zu kämpfen hatten, wie sie die zahlreichen Verletzten versorgen und wie sie versuchen Struktur in den Einsatz zu bekommen.
Da manche Menschen ja bekanntermaßen im Internet fast alles anklicken, sage ich es lieber noch einmal dazu: Für Menschen mit schwachen Nerven empfehle ich, die Reportage lieber nicht anzusehen, denn es handelt sich hier nicht um einen (gestellten und animierten) Film, sondern um die ungeschminkte Realität!
Leider ist der Film nur in englischer Sprache verfügbar. Normalerweise poste ich hier ja grundsätzlich keine englischsprachigen Reportagen (obwohl ich unzählige im Repartoire hätte), aber bei dieser Dokumentation mache ich eine Ausnahme!
Es ist durchaus von Vorteil, wenn man – zumindest ein kleines bisschen – Englisch spricht/versteht, insbesondere wegen der Gespräche und Emotionen. Aber auch wer überhaupt kein Englisch kann, darf den Streifen gerne anschauen, denn die Bilder sprechen für sich!
Hey,
wieder mal ein klasse Beitrag, und meinen größten Respekt an die Kollegen aus Amerika, ich könnte das nicht neben so nem Tornado einfach arbeiten.
Was die Englischen Dokus angeht, ich würde mich persönlich über mehr freuen, finde die immer interedssant, da auch das amerikanische Rettungsystem sehr interessant ist.