Vom Helfer zum Opfer – Reaktionen auf die zunehmende Gewalt
Hat die Gewaltbereitschaft gegenüber medizinischem Fachpersonal in den letzten Jahren tatsächlich sprunghaft zugenommen? Gab es diese Gewalt schon immer? Wurde vielleicht einfach nicht in diesem Maße darüber berichtet? Es liegen keine gesicherten Untersuchungsergebnisse diesbezüglich vor. Erst seit einiger Zeit wird zunehmend darüber berichtet, systematisch untersucht und Maßnahmen gesucht um dem entgegenzuwirken.
Das Thema ist auch hier im Blog nichts neues, wir hatten bereits mehrere Posts dazu:
- Zunehmende Gewalt gegen Rettungsfachpersonal
- Wenn Helfer zu Opfern werden: Gewalt gegen Rettungskräfte
- Zum Thema: Gewalt gegen Rettungskräfte
- Ein gottseidank nicht alltäglicher Notfalleinsatz
Natürlich findet die Gewalt nicht nur in der Präklinik statt und endet nicht mit der Übergabe. Auch im Klinikalltag ist spürbar, dass die Gewaltbereitschaft zunimmt und so wird auch hier nun damit begonnen entsprechende Präventions- und Gegenmaßnahmen zu ergreifen.
Der Norddeutsche Rundfunk hat sich diesem Thema nun angenommen und eine Reportage über die zentrale Notaufnahme der Asklepios Klinik in Hamburg St. Georg gedreht, die als erste deutsche Klinik eine Sicherheitsfirma mit dem Schutz des Personals beauftragt hat:
Randale in der Notaufnahme – Personenschutz für Ärzte
Drohungen, Beleidigungen, Tritte, Sachbeschädigung und sogar Brandstiftung: In der zentralen Notaufnahme der Asklepios Klinik St. Georg gehört all das zum Alltag. Immer wieder kommt es zu Übergriffen auf Pfleger und Ärzte, wenn aggressive Patienten randalieren. Die Rotlichtviertel von St. Pauli und St. Georg gehören zum Einzugsgebiet des Hamburger Krankenhauses, gerade am Wochenende bekommen die Mediziner das zu spüren. Als Erste im Bundesgebiet stellte die Klinik Security-Personal ein, um ihre Mitarbeiter bei ihrer Arbeit zu schützen. Doch die Notaufnahme in St. Georg ist kein Einzelfall, auch in anderen deutschen Krankenhäusern nimmt die Gewalt zu.
Eure Meinung ist gefragt!
Wir sind natürlich immer an eurer Meinung zum Thema und Erfahrungen die ihr diesbezüglich gemacht habt interessiert:
Habt ihr auch das Gefühl, dass die Gewaltbereitschaft zunimmt oder seid ihr der Meinung, dass man dem Thema bisher einfach nur zu wenig Aufmerksamkeit gewidmet hat?
Habt ihr selbst schon Gewalt im präklinischen oder klinischen Alltag erlebt?
Was ist eurer Meinung nach die beste Möglichkeit um präventiv tätig zu werden oder auf unmittelbare Gewalt zu reagieren?
Fühlt ihr euch ausreichend informiert, geschult, geschützt und ausgerüstet oder besteht hier noch Nachholbedarf?
Was wünscht ihr euch für die Zukunft?
News vom Rettungsdienst…
Vom Helfer zum Opfer – Reaktionen auf die zunehmende Gewalt <b>…</b>…
Also ich Arbeite seit 4 Jahren im Rettungsdienst .
Ich trage jeden Tag eine ballistischeschutzweste ,und wenn auf der Einsatz Meldungen steht messerstecherei,gewalttätiger Täter ,massenschlägerei . Etc. Stecke ich meine stichschutz Planeten in die Weste.
Besitze seit 1 Jahr pfefferspray habe es mir angeschafft zur tierabwehr ,musste es bloß immer beim Menschen damit drohen .
Und bin auch in Selbstverteidigung /antiterror Kampf ausgebildet.
….
….
…. fühle mich trotzdem nicht 100 Prozent drauf vorbereitet da die psychische Komponente fehlt .
Mfg polle
moin Polle,
ich arbeite im Sicherheitsdienst und mache gerade meine Lehre dort (3. Lehrjahr).
Pfefferspray darfst du nur zur Tierabwehr mitführen, dass stimmt. Allerdings ist das mit dem drohen so eine Sache…
Wenn du in eine Situation kommst, bei dich einer Bedroht (am Besten mit dem Messer oder einem Gegenstand in der Hand, oder körperlich überlegen) kannst du dieses Spray im Rahmen der Notwehr (Notwehr: §32 StGB Einen gegenwärtigen, rechtswidrigen Angriff mit verhältnissmäßigen Mitteln abwehren) einsetzen. Dann ist es verhältnismäßig. Wenn die Polizei hinterher fragt, warum du das Spray mitführst sagst du, dass du schon in Häuser mit Hunden gekommen bist und du deswegen davor geschützt sein möchtest.
Um zum Thema zurück zu kommen: Im Krankenhaus Reutlingen gibt es auch einen Sicherheitsdienst in der Notaufnahme.
@Polle
Vielleicht erlernst Du Kasper erst einmal adäquate orthographische und grammatikalische Kompetenzen, bevor du mit Schutzweste und Pfefferspray dem Bürger zur Hilfe eilst.
An der Sozialkompetenz und der notwendigen Empathie sollte es allerdings auch nicht mangeln – von der Fachkompetenz ganz abgesehen, aber das ist wahrscheinlich sowieso zu viel verlangt.
Allein die Tatsache, dass du so etwas mitführt lässt auf latentes Aggressionspotential schließen. Armselig. In den letzten 15 Jahren Rettungsdienst konnte ich persönlich mich in 99% der kritischen Situationen durch weglaufen und/oder geschickte Gesprächsführung schützen. Oder einfach auf die Gendarmen warten. Das restliche 1% war lehrreich, aber eine Schutzweste oder eine Tierabwehrwaffe hätte mich auch nicht weitergebracht. Dich bestimmt schon, eh klar.
Aber, dass Leute wie du so etwas (deeskalieren) nicht können ist mir klar – kommt vielleicht im Alter. Bei dir vermute ich eher eine globalen Bildungsresistenz und daher auch keine Reife durch Erfahrung.
Meine Güte, der arme Bürger. Ihr habt es schon alle schwer in eurem achso heldenbehaftetem (sic!) Job. Gut, dass mit dem Notfallsanitätergesetz zumindest das Hauptschülertum aussortiert wird.
Prostmahlzeit.
Also wir haben seit letztem Jahr je RTW eine MP5 (die kurze Variante mit 15 Schuss, zum ggf verdeckten Tragen, man will ja nichts provozieren) aufm Fahrzeug zur Gefahren Abwehr nebst der Dienstwaffe die jeder von uns seit Jahren zur PSA zählen darf! Seit ner grossen Schießerei vor drei jahren haben wir nun auch ein gepanzertes Führerhaus (bayernweit die einzigsten) um näher am geschehen zu sein bei Amoklagen, Schießereien, Messerstechereien, bei denen wir mit unserer Bewaffnung nicht weiter kommen und auf größere Geschütze (die wir lt Dienstanweisung innerhalb 5 Minuten nachfordern müssen) zurückgreifen müssen, diese haben leider lange Ausrückzeiten, da sie nur von der Bundeswehr vorgehalten werden. Die Nachforderung eines Geschwaders Tornado zum Napalm Angriff hatte ich persönlich Gottseidank erst einmal, da hatte ich dann aber auch bissl Bammel!
Mal ehrlich Polle, du bist der wahnsinn! Ich dachte erst das sei ein fake und hoffe es insgeheim immer noch, aber ich habe die befürchtung du meinst das was du schreibst wirklich ernst?! In unserem Beruf arbeiten wirklich manche solcher schwachmaten die sich so verhalten und aufrüsten wie du, aber so krass hab ich’s gottseidank noch nicht erlebt und hat meines Erachtens im Rettungsdienst auch einfach nichts verloren… Du solltest leichter mal ein Lehrgang in IQ machen, das würde dir nicht nur im Beruf was nützen sondern für das ganze leben! Bei uns im KV würdest du sicher nicht arbeiten/rausgeschmissen werden und ich arbeite seit einigen Jahren in einer Kleinstadt die letztes Jahr zu Bayerns kriminellster Kleinstadt gekürt worden ist!
@Kopfschüttler und olli.
Das ist kein fake das ist Realität.
Kopfschüttler ich bin auch froh wen ich die weste nicht brauche aber was soll es sieht keiner und sommit stört es auch keinen . Und ist meine sicherheit !!!
(und mit pfefferspray ist gegen tiere und hilft gegen tiere .
Oben ein bischen falsch ausgedrückt habe einmal nur gedroht und einmal in die hand genommen .( da ich mit einer eisenstange angegriffen worden bin.)
Ja ich bin 21 und muss sagen mir fehlt die reife und das alter , ein 36 jahriger der unter alkoholeinfluss steht lässt sich nicht gerne was sagen von einem jungen bängel.
@Kopfschüttler
mal ne kurze Frage.. sind dann die Kollegen der Schutz und Rettung Zürich alle latent aggressiv, weil sie durch ihren Arbeitgeber mit Schutzweste und Pfefferspray ausgerüstet wurden!? Ich kann Kollegen verstehen, die sich solche Dinge kaufen. Natürlich gibt es Spinner, aber hier Kollegen anzumachen und zu beleidigen, ist auch nicht die feine englische Art.
Hallo zusammen,
als Hauptschüler und jetzt Notfallpfleger halte ich mal kurz den Spiegel der Vorurteile hoch…
Ich arbeite in Zürich auf einer Notfallstation und hatte diesbetreffend viele Diskussionen mit den Kollegen von SRZ. Auch bei ihnen war und ist der Einsatz der Westen (vor allem im Sommer) umstritten und es standen auch schusssichere Westen zur Diskussion.
Wenn ich jetzt die fehlende Schulung in Deeskalationstechniken mit den Übergriffen (auch mit Waffeneinsatz und Hinterhalten gegen Sanis) addiere, kann ich diese Aufrüstung nur allzugut nachvollziehen.
hallo zusammen.Ich arbeite seit 15 Jahren im Rettungsdienst.Stadt.- sowie auch Landrettung.Mir fällt auf das die Gewaltbereitschaft gegenüber Einsatzkräften,egal ob RD,BF,PI etc.stetig zunimmt.Ich persönlich kann auf eine fundierte Ausbildung im Nahkampf,aufgrund mehrjähriger Zugehörigkeit bei den Fallschirmjägertruppen der BW(BW=Bundeswehr,nicht Bergwacht!!)zurückgreifen.Aber bei einer mit Schusswaffen bestückten Person wird es selbst hier schwierig,ohne andere Personen zu gefährden.Im KV Nürnberg Stadt wurden vor einiger Zeit weisse Schutzwesten und Pferfferspray(nach Ausbildung über Handhabung und Indikation)eingeführt.Meine Meinung ist,wenn schon Schutzwesten dann unter der Dienstkleidung.Nicht wie ich es schon gesehen habe,Schutzweste über Poloshirt und vorne am Gürtel wo man früher eine Schere hatte,gut sichtbar für jeden dass Pepperspray.Ich finde dass diese dinge nur dazu anregen sich mit dem RD-Personal anzulegen.Bin mir nicht sicher ob dass der richtige Weg ist.Auch die Überwachung mittels drei Kameras im Innenraum eines RTW,wie es momentan bei einer BF im Lande erprobt wird halte ich für mehr Gewissensberuhigung des Dienstherren als Abschreckung.Ein intoxikierter Patient,oder ein psychisch erkrankter wird wohl eine solche Kamera nicht wirklich wahrnehmen,denn abschrecken.Man sollte solche Elektronik eher zur Telemedizin wie in England heranziehen als sinnlos den Innenraum zu filmen.Noch dazu sind Videoaufnahmen nicht „Gerichtsverwertbar“.Zum schluss möchte ich noch anmerken,dass es oft auch darauf ankommt wie man auftritt.Viele Kollegen sind ja bei diversen Einsatzmeldungen schon „angepisst“ ohne erst einen Patienten gesehen zu haben.Dann wird mit knirschendem Kiefer und schiefem Gesicht der Patient angesprochen,wo man als zweiter Retter oftmals intervenieren muss um es erst gar nicht eskalieren zu lassen.Viele Gewalttaten gegen Einsatzkräfte(hüfig auch bei der PI)sind Hausgemacht.Also Jungs-geht da locker raus,wenn es ja nimmer geht,keine gewalt anwenden oder dumme Sprüche klopfen sondern die PI holen und oder das Feld räumen.gruss jh